Aktivsonnenhaus® quartier

Energetische Sanierung im Altbau (auch im Denkmalschutz)

  • Energetische Sanierung: Modernes Wohnen im historischen Gewand
  • Solare Modernisierung im Denkmalschutz
  • Solararchitektur hat Bestand

Erstmalig wurde das innovative Aktivsonnenhaus®-Prinzip aus Solararchitektur, großflächiger Solarthermieanlage, Langzeitsolarspeicher, Niedertemperaturheizung und ökologischen Baustoffen auf mehrere denkmalgeschützte Gebäude angewandt.

Berücksichtigt man, dass rund 96 % aller Gebäude in Deutschland Bestandsgebäude sind, so erkennt man das gewaltige Potential das hier schlummert. Nachhaltige Altbausanierung von Altbauten ist in Deutschland bislang wenig verbreitet. Immerhin konnten wir in der Vergangenheit bereits mehrere einzelne denkmalgeschützte Mehrfamilienhäuser fachgerecht rekonstruieren. Auch im Rahmen der Stadtentwicklung haben wir mehrere Gründerzeithäuser energetisch saniert.

Hier nun der nächste Schritt: Mehrere Gebäude versorgen sich gegenseitig mit Wärmeenergie. Im Altbau? Im Denkmalschutz? Bundesweit ein Novum aus Chemnitz in Sachsen!

Die Wohnungen

Die je 5 Wohnungen sind hochwertig ausgestattet. Es gibt Maisonette-Wohnungen und Wohnungen mit Loftcharakter. Die Mietobjekte weisen Wohnflächen zwischen 60 und 150 m² auf. Es ist eine Gartenbenutzung möglich und die oberen Stockwerke verfügen über großzügige Balkone mit einer Fläche von ca. 15 m². Die Wohnungen in beiden Häusern sind seit Oktober 2015 bzw. seit ca. Januar 2016 bezugsfertig und komplett vermietet. Ein extrem guter Anreiz für die Mieter sind die langfristig sehr geringen Betriebskosten für Heizung und Warmwasserbereitung.

Solararchitektur und Solarthermieanlage

Die Rückseite der Gebäude hat eine nahezu optimale Südausrichtung. Dies kommt der Solararchitektur sehr entgegen und verspricht extrem gute solare Erträge. Um die Sonnenwärme aufzunehmen wird eine In-Dach-Solarthermieanlage installiert. Die Kollektoren haben eine Gesamtfläche von rund 240 m² und nutzen die komplette Fläche der Dachhälfte beider Häuser optimal aus. Die erwirtschaftete Sonnenwärme wird an den Solartank übergeben. Der entsprechend dimensionierte Ganzjahressolarspeicher hat ein Volumen von knapp 100 m³ und erstreckt sich über alle Etagen des Hauses. Als dritte Komponente des solaren Bauens, dem Ergebnis aus Solararchitektur uns Solarthermie wurde – trotz Denkmalschutz – eine Niedertemperaturheizung (Fußbodenheizung mit geringer Vorlauftemperatur) verlegt.

Solare Deckung

Die sehr gute Ausrichtung der Gebäude, solararchitektonische Baumaßnahmen und die große Solarthermieanlage führen zu einer sehr hohen solaren Deckung. Der solare Deckungsgrad liegt bei ca. 80 %. Das heißt, vier Fünftel des Energiebedarfs für Heizung und Warmwasserbereitung liefert ausschließlich Sonnenwärme. Der Restwärmebedarf von rund 20 % wird – ökologisch sinnvoll – über Fernwärme abgedeckt. Derart hohe solare Deckungsgrade schienen im Altbau bis vor kurzem unerreichbar.

Neues Projekt: Quartierskonzept

Unsere Erfahrungen aus der solaren Altbausanierung einzelner Gebäude wenden wir in diesem Projekt auf zwei benachbarte Mehrfamilienhäuser an. Die denkmalgeschützten Gründerzeithäuser in der Kanalstraße 15 und 17 in Chemnitz (Sachsen) entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts (1912). Nach jahrelangem Leerstand waren sie in einem desolaten Zustand und bedurften einer Generalsanierung. Die Bestandsbauten verfügen über 3,5 Geschosse. Die gesamte Wohnfläche beider Altbauten liegt bei rund 1.200 m². Beide Gebäude werden mit einer gemeinsamen Solarthermieanlage ausgestattet.

Quartierskonzept: Energetische Verzahnung

Völlig Neuartig ist bei diesem innovativen Projekt, dass der Energiebedarf mehrerer Häuser wechselseitig gedeckt wird. Konkret entsteht die exzellente Wärmebilanz von ca. 80 % durch „solare Nachbarschaftshilfe“.

Zwei Gebäude unterstützen sich gegenseitig: Solare Überschüsse im Solarspeicher von Haus A fließen in das energetisch verzahnte Nachbargebäude (Haus B). Umgekehrt liefert das Haus B den Restwärmebedarf für das Haus A durch Fernwärme. Beide Gebäude profitieren durch das intelligent vernetzte Heizungssystem voneinander und können so ihren Wärmebedarf deutlich effizienter abdecken.

Ein klarer Schritt zum energetischen Quartierskonzept. Der richtige Weg zur dezentralen Energieversorgung. Ein aktiver Beitrag zur Energiewende. Unseres Wissens ist diese Anwendung bundesweit einmalig – und zukunftsweisend.

Solares Bauen – selbst im Bestand. Auch im Denkmalschutz! Nähere Informationen zur energetischen Altbausolarisierung finden Sie im Bautagebuch.